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   BGH, 26.10.2021 - XI ZR 608/20   

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https://dejure.org/2021,45857
BGH, 26.10.2021 - XI ZR 608/20 (https://dejure.org/2021,45857)
BGH, Entscheidung vom 26.10.2021 - XI ZR 608/20 (https://dejure.org/2021,45857)
BGH, Entscheidung vom 26. Oktober 2021 - XI ZR 608/20 (https://dejure.org/2021,45857)
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Volltextveröffentlichungen (12)

  • IWW
  • Wolters Kluwer

    Widerruf eines mit einem Kaufvertrag über einen gebrauchten PKW verbundenen Allgemein-Verbraucherdarlehensvertrags

  • rewis.io
  • rechtsportal.de(Abodienst, kostenloses Probeabo)

    BGB § 357 ; BGB § 358 Abs. 4 S. 1
    Die Rechtsfolgen des Widerrufs eines mit einem Kaufvertrag verbundenen Allgemein-Verbraucherdarlehensvertrags ergeben sich aus dem nationalen Recht, dessen Auslegung nach dem Wortlaut der einschlägigen Vorschriften, der Gesetzgebungsgeschichte und der Systematik der ...

  • rechtsportal.de

    BGB § 357 ; BGB § 358 Abs. 4 S. 1
    Widerruf eines mit einem Kaufvertrag über einen gebrauchten PKW verbundenen Allgemein-Verbraucherdarlehensvertrags

  • datenbank.nwb.de
  • ibr-online(Abodienst, kostenloses Probeabo, Leitsatz frei)

    Rechtsfolgen des Widerrufs eines mit einem Kaufvertrag verbundenen Allgemein-Verbraucherdarlehensvertrags?

  • WM (via Owlit)(Abodienst, Leitsatz frei)

    Geltung des nationalen Rechts für die Rechtsfolgen des Widerrufs eines mit einem Kaufvertrag verbundenen Allgemein-Verbraucherdarlehensvertrags selbst dann, wenn der nationale Gesetzgeber hinter den Anforderungen der Verbraucherkreditrichtlinie 2008/48/EG zurückgeblieben ...

  • juris(Abodienst) (Volltext/Leitsatz)

Kurzfassungen/Presse

  • zbb-online.com (Leitsatz)

    Rechtsfolgen des Widerrufs eines mit Kaufvertrag verbundenen Allgemein-Verbraucherdarlehensvertrags - Geltung des nationalen Rechts

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Verfahrensgang

Papierfundstellen

  • NJW-RR 2022, 130
  • ZIP 2021, 2480
  • MDR 2022, 109
  • WM 2021, 2248
 
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Wird zitiert von ... (92)Neu Zitiert selbst (17)

  • BGH, 27.10.2020 - XI ZR 498/19

    Autokreditwiderruf mittels Widerrufsjoker

    Auszug aus BGH, 26.10.2021 - XI ZR 608/20
    Wie der Senat nach Erlass der Berufungsentscheidung entschieden und im Einzelnen begründet hat, ist die dem Kläger erteilte Widerrufsinformation fehlerhaft, weil die in ihr enthaltene Verweisung auf "alle Pflichtangaben nach § 492 Absatz 2 BGB" zwar nach den Maßstäben des nationalen Rechts klar und verständlich i.S.d. Art. 247 § 6 Abs. 1 EGBGB aF ist, dies aber im Geltungsbereich der Richtlinie 2008/48/EG des Europäischen Parlaments und des Rates vom 23. April 2008 über Verbraucherkreditverträge und zur Aufhebung der Richtlinie 87/102/EWG des Rates (ABl. 2008, L 133, S. 66, berichtigt in ABl. 2009, L 207, S. 14, ABl. 2010, L 199, S. 40 und ABl. 2011, L 234, S. 46; im Folgenden: Verbraucherkreditrichtlinie) in Bezug auf (Allgemein-)Verbraucherdarlehensverträge bei einer richtlinienkonformen Auslegung gleichwohl zu verneinen ist (vgl. Senatsurteile vom 27. Oktober 2020 - XI ZR 498/19, BGHZ 227, 253 Rn. 13 ff. und vom 10. November 2020 - XI ZR 426/19, WM 2021, 44 Rn. 14 ff.).

    Soweit der Kläger Zahlung "innerhalb von sieben Tagen nach" Rückgabe des Fahrzeugs begehrt, setzt dies in entsprechender Anwendung des § 322 Abs. 2 BGB voraus, dass die Beklagte mit der Entgegennahme des Fahrzeugs im Verzug der Annahme ist (vgl. Senatsurteil vom 27. Oktober 2020 - XI ZR 498/19, BGHZ 227, 253 Rn. 29).

    Die wörtlichen Angebote des Klägers waren zur Herbeiführung eines Annahmeverzugs der Beklagten unzureichend, weil diese seiner Vorleistungspflicht nicht genügt haben (vgl. hierzu Senatsurteil vom 27. Oktober 2020 - XI ZR 498/19, BGHZ 227, 253 Rn. 22 ff.).

    Dies setzt voraus, dass der Kläger die von ihm selbst aus dem Rückgewährschuldverhältnis geschuldete Leistung der Beklagten in einer den Annahmeverzug begründenden Weise angeboten hat (vgl. Senatsurteil vom 27. Oktober 2020 - XI ZR 498/19, BGHZ 227, 253 Rn. 25 mwN).

    Die dort und von der Revision aufgeworfenen Fragen hat der Senat bereits beantwortet (vgl. Senatsurteil vom 27. Oktober 2020 - XI ZR 498/19, BGHZ 227, 253 Rn. 39).

    Die Rechtsfolgen des Widerrufs, insbesondere im Hinblick auf die Vorleistungspflicht des Darlehensnehmers bei der Rückgabe des finanzierten Fahrzeugs und seine diesbezügliche Wertersatzpflicht, ergeben sich - was der Senat mit Urteil vom 27. Oktober 2020 (XI ZR 498/19, BGHZ 227, 253 Rn. 22 ff., 29 ff. mwN) eingehend begründet hat - aus dem nationalen Recht, dessen Auslegung nach dem Wortlaut der einschlägigen Vorschriften, der Gesetzgebungsgeschichte und der Systematik der aufeinander bezogenen Normen eindeutig ist.

    Eine andere Auslegung käme daher selbst dann nicht in Betracht, wenn der nationale Gesetzgeber mit seinem Regelungskonzept zulasten des Darlehensnehmers hinter den Anforderungen der Verbraucherkreditrichtlinie, die allerdings keine konkreten Vorgaben zu den Rechtsfolgen des Widerrufs eines mit einem Kaufvertrag verbundenen Darlehensvertrags enthält (vgl. Senatsurteil vom 27. Oktober 2020 - XI ZR 498/19, BGHZ 227, 253 Rn. 39), zurückgeblieben wäre.

  • BVerfG, 26.09.2011 - 2 BvR 2216/06

    Bindung der Judikative an Recht und Gesetz sowie Grenzen zulässiger richterlicher

    Auszug aus BGH, 26.10.2021 - XI ZR 608/20
    Die Entscheidung darüber, ob im Rahmen des nationalen Rechts ein Spielraum für eine richtlinienkonforme Auslegung oder Rechtsfortbildung besteht, obliegt den nationalen Gerichten (BVerfG, WM 2012, 1179, 1181; NVwZ-RR 2018, 169 Rn. 37).

    Richterliche Rechtsfortbildung berechtigt den Richter nicht dazu, seine eigene materielle Gerechtigkeitsvorstellung an die Stelle derjenigen des Gesetzgebers zu setzen (BVerfG, WM 2012, 1179, 1181).

  • BGH, 10.11.2020 - XI ZR 426/19

    Wegfall der Gesetzlichkeitsfiktion bei Fehlen von Zwischenüberschriften in der

    Auszug aus BGH, 26.10.2021 - XI ZR 608/20
    Wie der Senat nach Erlass der Berufungsentscheidung entschieden und im Einzelnen begründet hat, ist die dem Kläger erteilte Widerrufsinformation fehlerhaft, weil die in ihr enthaltene Verweisung auf "alle Pflichtangaben nach § 492 Absatz 2 BGB" zwar nach den Maßstäben des nationalen Rechts klar und verständlich i.S.d. Art. 247 § 6 Abs. 1 EGBGB aF ist, dies aber im Geltungsbereich der Richtlinie 2008/48/EG des Europäischen Parlaments und des Rates vom 23. April 2008 über Verbraucherkreditverträge und zur Aufhebung der Richtlinie 87/102/EWG des Rates (ABl. 2008, L 133, S. 66, berichtigt in ABl. 2009, L 207, S. 14, ABl. 2010, L 199, S. 40 und ABl. 2011, L 234, S. 46; im Folgenden: Verbraucherkreditrichtlinie) in Bezug auf (Allgemein-)Verbraucherdarlehensverträge bei einer richtlinienkonformen Auslegung gleichwohl zu verneinen ist (vgl. Senatsurteile vom 27. Oktober 2020 - XI ZR 498/19, BGHZ 227, 253 Rn. 13 ff. und vom 10. November 2020 - XI ZR 426/19, WM 2021, 44 Rn. 14 ff.).

    Damit entspricht die Widerrufsinformation der Beklagten nicht dem Muster in Anlage 7 zu Art. 247 § 6 Abs. 2 und § 12 Abs. 1 EGBGB aF (vgl. Senatsurteil vom 10. November 2020 - XI ZR 426/19, WM 2021, 44 Rn. 19 mwN).

  • BGH, 07.05.2014 - IV ZR 76/11

    Unanwendbarkeit des § 5a Abs. 2 Satz 4 VVG a.F. auf Lebens- und

    Auszug aus BGH, 26.10.2021 - XI ZR 608/20
    Die Pflicht zur Verwirklichung des Richtlinienziels im Auslegungswege findet ihre Grenzen an dem nach der innerstaatlichen Rechtstradition methodisch Erlaubten (BGH, Urteile vom 7. Mai 2014 - IV ZR 76/11, BGHZ 201, 101 Rn. 20 und vom 28. Juni 2017 - IV ZR 440/14, BGHZ 215, 126 Rn. 24; Senatsbeschluss vom 31. März 2020 - XI ZR 198/19, WM 2020, 838 Rn. 13 mwN; BVerfG aaO).
  • BGH, 11.10.2016 - XI ZR 482/15

    Verbraucherdarlehensvertrag: Einzelbefugnis zur Ausübung des Widerrufsrechts bei

    Auszug aus BGH, 26.10.2021 - XI ZR 608/20
    Dies ist, was der Senat durch einen Vergleich selbst feststellen kann (st. Rspr., vgl. nur Senatsurteil vom 11. Oktober 2016 - XI ZR 482/15, BGHZ 212, 207 Rn. 26), nicht der Fall.
  • BGH, 31.03.2020 - XI ZR 198/19

    EuGH-Rechtsprechung zur Kaskadenverweisung ist für das deutsche Recht nicht

    Auszug aus BGH, 26.10.2021 - XI ZR 608/20
    Die Pflicht zur Verwirklichung des Richtlinienziels im Auslegungswege findet ihre Grenzen an dem nach der innerstaatlichen Rechtstradition methodisch Erlaubten (BGH, Urteile vom 7. Mai 2014 - IV ZR 76/11, BGHZ 201, 101 Rn. 20 und vom 28. Juni 2017 - IV ZR 440/14, BGHZ 215, 126 Rn. 24; Senatsbeschluss vom 31. März 2020 - XI ZR 198/19, WM 2020, 838 Rn. 13 mwN; BVerfG aaO).
  • BGH, 28.06.2017 - IV ZR 440/14

    Versicherungsvertrag: Wirksamkeit trotz unterlassener Pflichtmitteilungen des

    Auszug aus BGH, 26.10.2021 - XI ZR 608/20
    Die Pflicht zur Verwirklichung des Richtlinienziels im Auslegungswege findet ihre Grenzen an dem nach der innerstaatlichen Rechtstradition methodisch Erlaubten (BGH, Urteile vom 7. Mai 2014 - IV ZR 76/11, BGHZ 201, 101 Rn. 20 und vom 28. Juni 2017 - IV ZR 440/14, BGHZ 215, 126 Rn. 24; Senatsbeschluss vom 31. März 2020 - XI ZR 198/19, WM 2020, 838 Rn. 13 mwN; BVerfG aaO).
  • EuGH, 04.07.2006 - C-212/04

    DER GERICHTSHOF LEGT DIE RAHMENVEREINBARUNG ÜBER BEFRISTETE ARBEITSVERTRÄGE AUS

    Auszug aus BGH, 26.10.2021 - XI ZR 608/20
    Dies entspricht der ständigen Rechtsprechung des Gerichtshofs der Europäischen Union (EuGH Slg. 2006, I-6057 Rn. 110; NJW 2012, 509 Rn. 25).
  • BGH, 22.05.2012 - XI ZR 290/11

    Entgeltklauseln für die Benachrichtigung des Kunden über die Nichteinlösung einer

    Auszug aus BGH, 26.10.2021 - XI ZR 608/20
    Der Grundsatz gemeinschaftsrechtskonformer Auslegung und Rechtsfortbildung darf nicht zu einer Auslegung des nationalen Rechts contra legem führen (Senatsurteil vom 22. Mai 2012 - XI ZR 290/11, BGHZ 193, 238 Rn. 50; BVerfG aaO).
  • EuGH, 24.01.2012 - C-282/10

    Die Richtlinie über Arbeitszeitgestaltung steht einer nationalen Regelung

    Auszug aus BGH, 26.10.2021 - XI ZR 608/20
    Dies entspricht der ständigen Rechtsprechung des Gerichtshofs der Europäischen Union (EuGH Slg. 2006, I-6057 Rn. 110; NJW 2012, 509 Rn. 25).
  • BVerfG, 17.11.2017 - 2 BvR 1131/16

    Vertretbare Handhabung der unionsrechtlichen Vorlagepflicht gemäß Art. 267 Abs. 3

  • BGH, 28.07.2011 - VII ZR 180/10

    Umfang und Zeitpunkt der materiellen Rechtskraft: Klage abweisendes Urteil

  • LG Ravensburg, 19.03.2021 - 2 O 282/19

    Vorabentscheidungsersuchen an den EuGH zur Auslegung der

  • LG Ravensburg, 08.01.2021 - 2 O 160/20

    Vorabentscheidungsersuchen an den EuGH zur Auslegung der

  • BGH, 15.06.2021 - XI ZR 376/20

    Widerruf der auf Abschluss eines Verbraucherdarlehensvertrags gerichteten

  • BGH, 13.04.1989 - V ZR 263/86

    Schadensersatz wegen Nichterfüllung - Vereinbarung einer Schwarzgeldzahlung -

  • BGH, 06.10.1989 - V ZR 283/86

    Urteil - Abweisung einer Zahlungsklage - Rechtskraftwirkung

  • BGH, 27.02.2024 - XI ZR 258/22

    Widerrufsinformationen in mit einem Kfz-Kaufvertrag verbundenem

    Der Beklagten steht aber - was sie mehrfach geltend gemacht hat - nach § 358 Abs. 4 Satz 1 BGB aF i.V.m. § 357 Abs. 4 Satz 1 BGB gegenüber der vorleistungspflichtigen Klägerin ein Leistungsverweigerungsrecht zu, bis sie das finanzierte Fahrzeug zurückerhalten hat oder die Klägerin den Nachweis erbracht hat, dass sie das Fahrzeug abgesandt hat (vgl. Senatsurteile vom 27. Oktober 2020 - XI ZR 498/19, BGHZ 227, 253 Rn. 23 und vom 26. Oktober 2021 - XI ZR 608/20, WM 2021, 2248 Rn. 14).
  • OLG Köln, 10.03.2022 - 12 U 109/21

    Wirksamkeit eines Widerrufs einer auf Abschluss eines

    Nach § 358 Abs. 4 Satz 1 i.V.m. § 357 Abs. 4 Satz 1 BGB ist der Darlehensnehmer im Hinblick auf die Rückgabe des finanzierten Fahrzeugs vorleistungspflichtig, während der beklagten Bank ein - hier in der Klageerwiderung auch ausdrücklich geltend gemachtes - Leistungsverweigerungsrecht zusteht, bis sie das finanzierte Fahrzeug zurückerhalten oder der Kläger den Nachweis erbracht hat, dass er das Fahrzeug abgesandt hat (BGH, Urteil vom 27. Oktober 2020 - XI ZR 498/19, juris Rn. 23; BGH, Urteil vom 26. Oktober 2021 - XI ZR 608/20, juris Rn. 14).

    Die Vorschrift des § 322 Abs. 2 BGB ist auf die im Rückabwicklungsschuldverhältnis bestehenden Ansprüche entsprechend anzuwenden (BGH, Urteil vom 26.10.2021 - XI ZR 608/20, juris Rn. 14; BGH, Urteil vom 27. Oktober 2020 - XI ZR 498/19, BGHZ 227, 253-268, juris Rn. 29; OLG Stuttgart, Urteil vom 3. November 2020 - 6 U 315/19, juris Rn. 66 m.w.N.).

    Andernfalls wäre die Klage als derzeit unbegründet abzuweisen bzw. abzuweisen gewesen (BGH, Urteil vom 26.10.2021 - XI ZR 608/20, juris Rn. 14, 16; BGH, Urteil vom 27. Oktober 2020 - XI ZR 498/19, BGHZ 227, 253-268, juris Rn. 29).

    (2) Nach der vorzitierten Entscheidung des EuGH vom 9. September 2021 hat der Bundesgerichtshof indes nochmals bekräftigt, dass sich die Rechtsfolgen des Widerrufs, insbesondere im Hinblick auf die Vorleistungspflicht des Darlehensnehmers bei der Rückgabe des finanzierten Fahrzeugs und seine diesbezügliche Wertersatzpflicht, aus dem nationalen Recht ergeben, dessen Auslegung nach dem Wortlaut der einschlägigen Vorschriften, der Gesetzgebungsgeschichte und der Systematik der aufeinander bezogenen Normen eindeutig ist (BGH, Urteil vom 26. Oktober 2021 - XI ZR 608/20, juris Rn. 19 - 20 unter Bezugnahme auf BGH, Urteil vom 27. Oktober 2020 - XI ZR 498/20, BGHZ 227, 253, juris Rn. 22 ff., 29 ff.).

    Ob und inwieweit das nationale Recht eine richtlinienkonforme Auslegung zulässt, entscheiden die nationalen Gerichte (BVerfG, Nichtannahmebeschluss vom 17. November 2017 - 2 BvR 1131/16, juris Rn. 37; EuGH, Urteil vom 5. Oktober 2004, Pfeiffer, C-397/01, Slg. 2004, I-8835, juris Rn. 113, 116; EuGH Urteil vom 16. Juli 2009, Mono Car Styling, C-12/08, Slg. 2009, I-6653, juris Rn. 63; BGH, Urteil vom 26. Oktober 2021 - XI ZR 608/20, juris Rn. 20).

    Gemessen daran scheidet eine richtlinienkonforme Auslegung hinsichtlich der Rechtsfolgen des Widerrufs aus (zum Ganzen BGH, Urteil vom 26. Oktober 2021 - XI ZR 608/20, juris Rn. 19 - 20).

    Schuldnerverzug nach § 286 BGB setzt voraus, dass der Kläger die von ihm selbst aus dem Rückgewährschuldverhältnis geschuldete Leistung der Beklagten in einer den Annahmeverzug begründenden Weise angeboten hätte (BGH, Urteil vom 26. Oktober 2021 - XI ZR 608/20, juris Rn. 18; BGH, Urteil vom 27. Oktober 2020 - XI ZR 498/19 -, BGHZ 227, 253-268, juris Rn. 25; BGH, Urteil vom 21. Februar 2017 - XI ZR 467/15, juris Rn. 27 m.w.N.).

    aa) Die Vorleistungspflicht des Verbrauchers hat zur Folge, dass er die Rückzahlung der von ihm erbrachten Leistungen grundsätzlich erst nach Herausgabe und Übereignung des Fahrzeugs verlangen kann, während der beklagten Bank ein - von der Beklagten in der Klageerwiderung auch ausdrücklich geltend gemachtes -Leistungsverweigerungsrecht zusteht, bis sie das finanzierte Fahrzeug zurückerhalten oder der Kläger den Nachweis erbracht hat, dass er das Fahrzeug abgesandt hat (BGH, Urteil vom 27. Oktober 2020 - XI ZR 498/19, juris Rn. 23; BGH, Urteil vom 26. Oktober 2021 - XI ZR 608/20, juris Rn. 14).

    Der Zahlungsklage hätte nach der Rechtsprechung des Bundesgerichtshofs auch nicht zum Erfolg verhelfen können, dass der Kläger ursprünglich Zahlung "nach" Herausgabe und Übereignung des Fahrzeugs begehrt hat (vgl. BGH, Urteil vom 26. Oktober 2021 - XI ZR 608/20, juris Rn. 14; BGH, Urteil vom 27. Oktober 2020 - XI ZR 498/19, BGHZ 227, 253, juris Rn. 29).

    Denn die Vorschrift des § 322 Abs. 2 BGB ist auf die im Rückabwicklungsschuldverhältnis bestehenden Ansprüche entsprechend anzuwenden (BGH, Urteil vom 26.10.2021 - XI ZR 608/20, juris Rn. 14; BGH, Urteil vom 27. Oktober 2020 - XI ZR 498/19, BGHZ 227, 253-268, juris Rn. 29), weshalb der Kläger gemäß § 322 Abs. 2 BGB seinen ursprünglichen Klageantrag auf Zahlung von 36.173,18 EUR jedenfalls nur dann mit Erfolg hätte geltend machen können, wenn sich die Beklagte mit der Entgegennahme des Fahrzeugs in Annahmeverzug befunden hätte.

    Die Zahlungsklage war daher zum für die Teilerledigung maßgeblichen Zeitpunkt des Verkaufs des Fahrzeugs "derzeit" unbegründet (vgl. BGH, Urteil vom 26.10.2021 - XI ZR 608/20, juris Rn. 14, 16; Urteil vom 27. Oktober 2020 - XI ZR 498/19, BGHZ 227, 253-268, juris Rn. 29).

  • BGH, 01.12.2022 - I ZR 28/22

    Keine Verpflichtung zur Verwendung der Muster-Widerrufsbelehrung;

    Art. 246a § 1 Abs. 2 Satz 2 EGBGB enthält zudem abweichend von den für Verbraucherdarlehensverträge geltenden Bestimmungen weder eine ausdrückliche Erlaubnis zur Abweichung vom Muster in Format und Schriftgröße (Art. 247 § 6 Abs. 2 Satz 5 EGBGB) noch den Begriff "entspricht" (Art. 247 § 6 Abs. 2 Satz 3 EGBGB) und damit keine Regelung, die einer Prüfung Raum geben könnte, ob und unter welchen Umständen gewisse Veränderungen am gesetzlichen Muster nur eine für den Erhalt der Gesetzlichkeitsfiktion unschädliche Bearbeitung darstellen (zu § 14 Abs. 3 BGB-InfoV aF vgl. BGH, Urteil vom 12. Juli 2016 - XI ZR 564/15, BGHZ 211, 123 [juris Rn. 22 bis 24]; Urteil vom 11. Oktober 2016 - XI ZR 482/15, BGHZ 212, 207 [juris Rn. 25]; zu Art. 247 § 6 Abs. 2 Satz 3 EGBGB aF vgl. BGH, Urteil vom 26. Oktober 2021 - XI ZR 608/20, NJW-RR 2022, 130 [juris Rn. 11 f.]).

    Diese Abweichungen vom Muster kann der Senat nach den allgemeinen Grundsätzen zur Revisibilität der Auslegung Allgemeiner Geschäftsbedingungen selbst feststellen (vgl. BGH, Urteil vom 28. Juni 2011 - XI ZR 349/10, NJW-RR 2012, 183 [juris Rn. 40]; BGH, NJW-RR 2022, 130 [juris Rn. 11]).

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